Kirchliche Kunst, Bilder und Skulpturen
Der Lauf der Zeit führte dazu, dass die Nachfrage nach Kunstwerken für den liturgischen Alltag abnahm. Otto
Zweifel sah darin eine Chance, seine künstlerischen Vorstellungen losgelöst von äusseren Zwängen zu
verwirklichen. Davon zeugt eine Vielzahl von Bildern, meist Tempera auf Karton oder Email auf Kupfer, die
hauptsächlich nach den späten 60er Jahren bis zu seinem Tod 1976 entstanden. Dass er dabei nicht ganz
von seiner Vergangenheit losgelöst gewirkt hat, versteht sich von selbst. In den Bildern können verarbeitete
Symbole aus der früheren Schaffensperiode gefunden werden. Zur Vernissage seiner Ausstellung im Krienser
Kunstkeller schreibt das Vaterland, dass die Geräte oder Bilder in Acryl, Email oder Tempera von Otto Zweifel
allesamt Harmonie ausstrahlen. Diese hamonie wurde vom Künstler in der steten Auseinandersetzung mit
Farben, Formen und verschiedenen Materialien erreicht. Viele Werke deuten auf religiöse Themen hin,
insbesondere was Bezeichnung und Titel betrifft. Die Bilder zwischen Impressionismus, Expressionismus
und Realismus wechseln von lebendigen fröhlichen zu melancholisch-traurigen Bildern. Und eines seiner
düstersten Bilder aus dieser Zeit wird aufgehellt durch das daraus hervor scheinende Symbol des Engels (Abbildung 5).
Ob sich sich auch Spuren Gottes im Werk von Otto Zweifel finden lassen, muss der Spekulation überlassen bleiben.
Das Gottesbild Michelangelos in der Sixtinischen Kappelle ist zwar vom ästhetischen her unübertroffen;
aber vermag es auch den intellektuellen Ansprüchen des modernen Menschen zu genügen. Moses hatte seine Mühe,
die Stimme Gottes im brennenden Dornbusch zu erkennen. Können wir Ihn sehen (Abbildung 6)?
Wie das als Abbildung 6 gezeigte Bild sind die meisten "ohne Titel". Das mag es erschweren, die Aussage des Künstlers zu erahnen. Dafür ist es dem Betrachter möglich, sich unvoreingenommen dem Eindruck, das ein Bild auf ihn macht, hinzugeben und ein persönliche Botschaft aus dem Bild herauszulesen. Die unter "Bildstatt" gezeigten abstrakten Gemälde werden deshalb durchwegs ohne Titel gezeigt. Vom Künstler betitelte Bilder zeigen diesen erst, wenn man darauf klickt.